Sammlung und Recycling von Druckerpatronen und Tonerkartuschen
Gebrauchte Tonerkartuschen, Tintenpatronen und Farbbänder sind ein durchaus wertvolles Gut. Wiederbefüller und Recycler zahlen je nach Marktlage nicht zu verachtende Preise.
In den letzten Jahren haben sich viele Logistik- und Sammelfirmen am deutschen Markt etabliert. Eine Reihe von ihnen beschäftigt sich lediglich mit der Sammlung und gibt die Tonerkartuschen, Tintenpatronen und Farbbänder dann zur Aufbereitung bzw. zum Recycling weiter, während Firmen, die selbst die Wiederaufbereitung bzw. Wiederbefüllung vornehmen, oft eigene Sammelsysteme eingeführt haben.
Wiederaufbereitung (Rebuilt)
Im Prozess der Wiederaufbereitung werden die ursprünglichen Originalpatronen bzw. -kartuschen zerlegt, gereinigt, Verschleißteile ausgetauscht und teilweise langlebigere Teile, z.B. Long-Life-Bildtrommeln bei Tonerkartuschen, eingesetzt. Erst dann erfolgt die Wiederbefüllung mit Toner bzw. Tinte.
Dieser Schritt der Wiederaufbereitung, der dann auch die Qualität der Produkte garantiert, ist der wesentliche Unterschied zum einfachen Refill bzw. Wiederbefüllen.
Herkömmliche Tonerkartuschen können in der Regel 5 bis 15mal wiederbefüllt werden.
Firmen, die Qualität anbieten, führen eine umfangreiche Prüfung ihrer Produkte auf Funktionssicherheit durch und legen den Testdruck auch dem Produkt bei.
Beim Kauf von wiederaufbereiteten Tonerkartuschen können je nach Anbieter und Produkt ca. 10-20%, teilweise bis zu 35% an Kosten eingespart werden. Für Tintenpatronen kann die Ersparnis noch höher liegen.
Die Druckerhersteller drohen meist mit dem Entzug der Garantie für das Gerät, wenn keine originalen Farbträger eingesetzt werden. Dieser Entzug der Garantie ist allerdings nur dann möglich, wenn der Defekt tatsächlich durch eine defekte Patrone oder Kartusche ausgelöst wurde.
Ein Ausfall der Elektronik oder ähnliches wird damit nicht begründbar sein. Anbieter von wiederaufbereiteten Produkten bieten jedoch in den meisten Fällen die Übernahme der Garantie an, falls der Schaden durch den Farbträger verursacht wurde.
Mit der im Januar 2001 herausgegebenen DIN 33870 (Anforderungen und Prüfungen für die Aufbereitung von gebrauchten Tonermodulen schwarz für elektrofotografische Drucker, Kopierer und Fernkopierer) liegt eine Norm vor, die grundsätzliche Qualitätsstandards sicherstellt.
Wiederbefüllung (Refill)
Im Unterschied zur Wiederaufarbeitung erfolgt bei der einfachen Wiederbefüllung kein Austausch von Verschleißteilen, sondern lediglich eine Reinigung vor der Wiederbefüllung.
Von der Anwendung von Refill-Systemen, bei welchen die Verbraucher/innen selbst die Wiederbefüllung vornehmen "relevant vor allem für Tintenpatronen" wird in Testzeitschriften eher abgeraten, da insbesondere die Gefahr der Verunreinigung der Geräte gegeben ist.
Doch auch hier gibt es sehr unterschiedliche Lösungen. Systeme, die mit Spritze arbeiten und wo bei der Patrone bereits Löcher für die Befüllung vorgesehen sind, sind recht unproblematisch.
Schwieriger wird es hingegen, wenn der Druckkopf abgetrennt werden muss oder wenn die Originalpatronen noch keine Öffnungen für die Wiederbefüllung aufweisen. Verbrauchern wird daher der Besuch von professionellen Refillern wie Tintentankstellen oder Refillshops empfohlen. Diese sind preiswert und in den meisten Fällen gut ausgebildet.
Mehrwegsysteme
Neben der Wiederaufbereitung von ursprünglichen Originalprodukten gibt es am Markt auch Produkte, die eigens für die Mehrfachverwendung konzipiert wurden und von vornherein mit langlebigen Komponenten ausgestattet sind. Diese Produkte unterscheiden sich dann auch äußerlich von den Originalprodukten und können teilweise ein deutlich höheres Fassungsvermögen aufweisen. Dies ist insbesondere beim Preisvergleich zu beachten.
Quelle: Bundesverband für Umweltberatung e.V., Beschaffungsservice Austria